| Amtsgericht Montabaur

Aktionstag Girls' und Boys' Day am 27. April 2023

Amtsgericht Montabaur, Foto: R.Tries

Auch das Amtsgericht Montabaur beteiligte sich am bundesweiten Aktionstag zur Berufsorientierung für Mädchen und Jungen.
Fünf Schülerinnen und vier Schüler aus den Klassen 7 bis 9 verschiedener Schulen kamen zum Amtsgericht Montabaur, um einen ersten Einblick in die Arbeit der Justiz zu erhalten. Sie stellten fest, dass ein Gericht mit viel mehr Aufgaben befasst ist, als sie das aus dem Fernsehen kannten; dort geht es meist um die Verurteilung von Straftätern. Neben Strafsachen ist das Amtsgericht für Betreuungsangelegenheiten, Zivil, Familien-, Nachlass-, Insolvenz-, Register-, Vereins- und Grundbuchsachen zuständig. Direktor am Amtsgericht Ralf Tries erklärte es so: „Was für die Bürgerinnen und Bürger in medizinischen Angelegenheiten die Hausarztpraxis ist, ist das Amtsgericht in juristischen Angelegenheiten“.
Aber nicht nur die Vielfältigkeit der Aufgaben, sondern auch die Berufsmöglichkeiten zeichnen die Justiz aus. So erfuhren die Schülerinnen in der noch überwiegend mit Männern besetzten Wachtmeisterei, welche Sicherheits-, Pforten- und Postverteilungsaufgaben dort im sogenannten ersten Einstiegsamt anfallen.
Auf den mit Justizbeschäftigten und Beamten im zweiten Einstiegsamt besetzten Service-Einheiten werden alle Geschäfte abgewickelt, die nicht den Richterinnen und Richtern bzw. Rechtspflegerinnen und Rechtspflegern obliegen. Das betrifft insbesondere die zunehmend elektronische Aktenführung, die Ausführung von Verfügungen sowie telefonische und persönliche Hilfestellungen für Betroffene in Verfahrensangelegenheiten.
Nach einem dreijährigen dualen Studium entscheiden Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger bei einem Amtsgericht als selbständiges Organ der Rechtspflege wie Richterinnen und Richter sachlich unabhängig und eigenverantwortlich. Für die Bewerbung zum Richteramt ist das Studium der Rechtswissenschaften und der erfolgreiche Abschluss der zweiten juristischen Staatsprüfung erforderlich.
Der abwechslungsreiche Tag beim Amtsgericht Montabaur schloss für die Schülerinnen und Schüler mit einer gespielten Gerichtsverhandlung ab. Dabei spürten sie, wie schwierig die Feststellung ist, ob jemand gelogen hat und ob Freispruch oder Verurteilung zu einer dann auch noch genau festzusetzenden Strafe erfolgen muss.
Justizinspektorin Vanessa Meudt, die den Tag für die Girls und Boys organisierte, ist sich sicher, dass die Erlebnisse für interessanten Gesprächsstoff auch in der Schule sorgen. Ein Wiedersehen ist erwünscht, nur nicht auf der Anklagebank sitzend.

Pressestelle des Amtsgerichts Montabaur 

- R. Tries - DirAG -

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